Weniger verschwenden, mehr bewirken: Gemeinsam gegen Food Waste

Lebensmittel sind wertvoll. Sie liefern uns Energie, Genuss und Lebensqualität. Doch gleichzeitig verschwenden wir in der Schweiz jedes Jahr riesige Mengen davon. Im Schnitt wirft jede Person rund 90 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr weg. Das hat nicht nur finanzielle, sondern auch ökologische Folgen. Aber: Jeder von uns kann etwas dagegen tun.

Was ist Food Waste eigentlich?

Unter Food Waste versteht man Lebensmittel, die für den menschlichen Konsum produziert wurden, aber nicht auf unseren Tellern landen. Die Verschwendung beginnt bereits auf dem Feld und zieht sich über Transport, Handel, Gastronomie bis hin zu privaten Haushalten. Typische Beispiele sind unförmiges Gemüse und Früchte, die auf Grund ihres Aussehens nicht verkauft werden, ungenutzte Nebenprodukte wie Innereien, Verluste bei der Lagerung, zu grosse Portionen in Restaurants, abgelaufene oder falsch gelagerte Produkte sowie Essensreste im Haushalt. Abzugrenzen davon sind unvermeidbare Lebensmittelabfälle wie Rüstabfälle, Knochen oder Käserinden.

Warum Food Waste ein Problem ist?

Die Produktion von Lebensmitteln verbraucht wertvolle Ressourcen wie Boden, Wasser, Energie und Arbeitskraft. Werden sie weggeworfen, waren diese Aufwände umsonst – mit Folgen für Umwelt und Gesellschaft. Rund die Hälfte der Lebensmittelverschwendung entsteht in Haushalten und Restaurants, der Rest bereits entlang der Lieferkette. Dadurch entstehen unnötige CO₂-Emissionen und viele weggeworfene Lebensmittel landen im Hausmüll, wo sie unter hohem Energieaufwand verbrannt werden.

Auch finanziell ist der Verlust erheblich: Schweizer Haushalte geben durchschnittlich 636 Franken pro Monat für Lebensmittel aus und werfen jährlich Waren im Wert von rund 620 Franken weg. Zum Vergleich: Während wir hier etwa 7 Prozent des Einkommens für Essen ausgeben, sind es in Kamerun fast 45 Prozent – ein deutlicher Hinweis darauf, welchen Wert unsere Lebensmittel eigentlich haben.

Hierfür setzten wir uns ein – setz auch du ein Zeichen

Mit verschiedenen Massnahmen setzten wir ein Zeichen gegen Food Waste – mach auch du mit.

Heudehaft gäge Foodwaste

In Wyler und Monbijou findest du ab sofort separate Kühlschränke mit Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bereits überschritten ist aber noch einwandfrei geniessbar sind. Die Produkte sind mit +14 / +30 / +120 Tagen gekennzeichnet, damit du die Haltbarkeit über das MHD hinaus einschätzen kannst.

Diese Produkte sind 20% ermässigt erhältlich.

Eiskalt gerettet

Neu findest du in unseren Tiefkühlern Fleisch, Würste und Spätzli, die vorgabenkonform am Ablaufdatum zurückgenommen und eingefroren wurden. So bleiben sie bis zu 90 Tage länger haltbar und warten zu einem bis zu 50% vergünstigten Preis auf dich.

Wichtig: Nach dem Auftauen gleich geniessen und nicht erneut einfrieren!

To Good To Go

Rette mit «Too Good To Go» Gemüse, Früchte und weitere regionale Produkte aus dem Rüedu die nicht mehr in den Verkauf können. Aktuell können pro Tag drei Überraschungspäckli reserviert werden und wie immer gilt: es het solangs het.

Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wo entstehen die meisten Lebensmittelabfälle?2025-10-17T10:49:06+02:00

Haushalte sind für rund 28 % der Lebensmittelabfälle verantwortlich – das entspricht etwa 778 000 Tonnen pro Jahr. Die Hauptgründe: zu grosse Einkäufe, unpassende Verpackungsgrössen, falsche Lagerung, vergessene Lebensmittel im Kühlschrank, Missverständnisse beim Mindesthaltbarkeitsdatum oder zu grosse Portionen beim Kochen.

In der Gastronomie sowie im Gross- und Detailhandel entstehen rund 17 % der Abfälle. Häufige Ursachen sind falsche Lagerung oder Transportschäden.

In der Verarbeitung gehen etwa 35 % verloren, meist Nebenprodukte, die nicht weiterverwertet werden – etwa Molke, Okara, Teigreste oder Innereien.

In der Landwirtschaft entstehen rund 20 % Verluste, etwa durch Ernteausfälle, technische Probleme oder Produkte, die nicht den Handelsnormen entsprechen – zum Beispiel zu grosse Kartoffeln, krumme Karotten oder zu kleine Zucchetti.

4 einfache Schritte gegen Food Waste2025-11-19T14:43:29+01:00

So kannst du Food Waste in deinem Haushalt einfach vermeiden

  1. Kaufe wirklich nur das ein, was du auch brauchst. Plane dafür deine Menüs und kaufe dementsprechend die Produkte dafür ein.
  2. Richtig aufbewahrte Lebensmittel bleiben länger geniessbar.
  3. Lebensmittel kannst du meist länger geniessen als auf der Verpackung steht. Verlass dich nicht ausschliesslich auf das Mindesthaltbarkeitsdatum. Nutz deine Sinne um zu schauen ob die Lebensmittel wirklich nicht mehr geniessbar sind.
  4. Auch wenn du noch kleinere Mengen in deinem Vorrat hast die nicht mehr für ein ganzes Menu ausreichen, kannst du sie beispielsweise in einem Auflauf oder ähnliches verwerten – lass deiner Kreativität freien Lauf.
Welche Lebensmittel belasten die Umwelt am stärksten?2025-10-17T10:48:36+02:00

Wir verschwenden über alle Stufen der Lebensmittelkette hinweg jedes dritte Lebensmittel. In den Wertschöpfungsketten von Broten und Backwaren, Fisch, Lager- und Frischgemüse sowie Kartoffeln geht dabei ein besonders hoher Anteil verloren. Nicht jedes Lebensmittel, welches wir entsorgen, belastet die Umwelt gleich stark. Gerade Lebensmittel zu deren Herstellung viele Ressourcen (Wasser, Boden, Verpackung, Transport) nötig sind, haben einen grösseren Einfluss auf die Umwelt. Lebensmittel, welche besonders häufig verschwendet werden, belasten die Umwelt ebenfalls stark.

Wo Lebensmittelabfälle entsorgen2025-10-15T16:12:16+02:00

Lebensmittelabfälle sollten möglichst nicht im Abwasser und im Kehricht entsorgt werden.
Das Entsorgen im Kehricht ist schlecht, denn die Verbrennung von Nährstoffen ist nicht sinnvoll und Produkte mit hohem Wassergehalt verschlechtern die Energieausbeute der Kehrichtverbrennungsanlagen. Lebensmittelabfälle sollten auch nicht dem Abwasser zugeführt werden. Wenn ausnahmsweise Lebensmittelabfälle entsorgt werden müssen, dann nach Möglichkeit in der Biotonne oder im heimischen Kompost.

Was sind unvermeidbare Lebensmittelabfälle?2025-10-15T16:11:22+02:00

Unvermeidbare Lebensmittelabfälle umfassen alle nicht essbaren Teile von Lebensmitteln wie Rüstabfälle, Knochen und Käserinden sowie Abfälle, welche bei bestem Wissen und Gewissen nicht vermeidbar sind. Dazu gehören z.B. Kartoffeln, welche trotz korrekter Lagerbedingungen von einem Krankheitserreger befallen werden.

Was gibt es für konkrete Massnahmen um Food Waste zu vermeiden?2025-11-19T14:41:45+01:00

Schon mit kleinen Anpassungen im Alltag kannst du viel bewirken:

  • Produkte kaufen, die das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten haben –aber noch einwandfrei geniessbar sind. Neu haben wir in den Standorten Wyler und Monbijou die «Heudehaft gäge Foodwaste» Produkte. Du kannst sie zu einem günstigeren Preis erwerben und so ein starkes Zeichen gegen Foodwaste setzten.
  • Unförmiges oder bereits etwas älteres Gemüse und Früchte wählen – auch wenn sie nicht mehr perfekt aussehen, sind sie lecker im Geschmack. Du findest sie in unseren «Rette-mich Säckli»
  • «Togoodtogo» Lebensmittel beziehen.
  • Im Restaurant kleine Portionen bestellen, wenn du weisst, dass du keine ganze Portion essen magst oder dir deine Reste einpacken lassen.
  • Clever einkaufen: Plane deine Mahlzeiten, kontrolliere Vorräte und kaufe nur, was du wirklich brauchst.
  • Richtig lagern: Kühlware rasch wieder im Kühlschrank versorgen, restliche Lebensmittel meist im Dunklen lagern.
  • Haltbarkeit richtig einschätzen: Das Mindesthaltbarkeitsdatum („mindestens haltbar bis“) ist kein Wegwerfdatum. Verlass dich auf deine Sinne und probiere das Produkt erst, bevor du es wegwirfst. Produkte mit Verbrauchsdatum („zu verbrauchen bis“) solltest du rechtzeitig essen. Bist du dir unsicher? Check doch mal die Haltbarkeit.
  • Kreativ verwerten: Aus Resten lassen sich Suppen, Aufläufe oder Bowls zaubern. Zeig was in dir steckt.
Was ist Food Waste2025-11-19T14:42:21+01:00

Unter Food Waste versteht man Lebensmittel, die für den menschlichen Konsum produziert wurden, aber nicht auf unseren Tellern landen. Das beginnt beim Feld, geht über Transport und Handel bis hin zu Gastronomie und privaten Haushalten.

 Gemeinsam Verantwortung übernehmen

Food Waste betrifft uns alle – und wir alle haben es in der Hand, den Unterschied zu machen. Mit mehr Achtsamkeit im Alltag sparen wir nicht nur Geld, sondern schonen auch unsere Umwelt.

Quelle:

2025-11-19T14:48:04+01:005. November 2025|

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