Rot, saftig und süss – Ab Mai leuchten die Erdbeeren in sattem Rot, fein säuberlich in Schalen drapiert, aus den Regalen vieler Lebensmittel- und Hofläden und eröffnen damit die beliebte «Beeri-Zyt». In der Schweiz freut sich die Erdbeere grosser Beliebtheit und wird daher nicht ohne Grund die Königin der Beeren genannt. Doch wie gut kennst du unsere Lieblingsbeere? Wir haben ein paar spannende Fakten zur roten Königin zusammengefasst.

Ferne Herkunft

Auch wenn wir heutzutage heimische Erdbeer-Arten im Garten kultivieren, hat die Erdbeere einen fernen Ursprung. 1712 fand sie durch den französischen Seefahrer Amédée-François Frézier ihren Weg aus Südamerika nach Frankreich. Die importierte Beere war grösser, fleischiger und saftiger als die hierzulande bekannte Walderdbeere und gewann daher rasch an grosser Beliebtheit. Übrigens: Von Frézier bekam die Erdbeere im französischen Sprachraum ihren Namen «la fraise».

1750 kreuzte der Gärtner Antoine Nicolas Duchesne die aus Südamerika stammende Fragaria chiloensis mit der nordamerikanischen Scharlach-Erdbeere. Daraus erhielt er die heute verbreitete, beliebte und grossfruchtige Gartenerdbeere.

Eigentlich kein «Beeri»

Genaugenommen handelt es sich bei der Erdbeere gar nicht um eine Beere, da die eigentlichen Früchte der Erdbeere die gelben Samen – auch Nüsschen genannt – sind, die sich auf der Erdbeerhaut befinden. Daher ist die Erdbeere eigentlich eine Sammelnussfrucht und gehört zur Familien der Rosengewächse.

Klein aber oho!

Obschon die Erdbeere aus ca. 90% Wasser besteht, ist sie ein regelrechtes Vitaminwunder. Die kleine Vitaminbombe enthält einen höheren Anteil an Vitamin C als eine Orange – 200g decken bereits unseren Tagesbedarf! Zusätzlich versteckt sich in ihren gelben Samen jede Menge Folsäure, Eisen, Magnesium, Kalium und Kalzium, was sie trotz geringer Kalorienzahl zu einem echten Superfood aus heimischem Boden macht.

Apropos heimischer Boden: Die Erdbeeren schmecken natürlich am besten reif geerntet. Darum haben Beeren aus heimischem Anbau bei den Schweizer:innen klar die Nase vorn: Dank kurzen Transportwege finden die regionalen, reifen und frischen Beeren schnell ihren Weg in die Läden und weisen einen deutlich kleineren CO2-Fussabdruck auf als Importe aus dem Ausland ausserhalb der Erntezeit. Wer sich also Erdbeeren aus der Schweiz gönnt, unterstützt nicht nur die regionale Produktion, sondern schont zeitgleich die Umwelt.

Viel Fingerspitzengefühl und Wetterglück

Wer sich auf Schweizer Erdbeeren freut, darf vor allem die Monate Mai bis Juli im Kalender markieren. Je nach Wetterlage beginnt die Saison bereits Anfang Mai – so richtig in Fahrt kommt die Ernte aber meist im Juni. Dann können unsere Läden beinahe täglich mit frischen, süssen Beeren beliefert werden.

Doch bis eine Erdbeere im Körbchen landet, braucht es viel Fingerspitzengefühl und gutes Wetter. Kalte, nasse Tage können die Ernte verzögern oder sogar zu Lieferpausen während der Beeri-Saison führen. Die Beeren mögen es trocken, da zu viel Nässe zu Schimmel und Fäule führen kann. Für die Ernte ist ein milder, trockener Tag ideal – Temperaturen über 25 °C machen die Früchte weich und druckempfindlich.

Damit die Erdbeeren möglichst lange frisch bleiben, heisst es nach der Ernte: ab in den Schatten und runterkühlen. So bleiben Aroma und Konsistenz optimal erhalten und der Genuss landet genauso auf dem Teller, wie ihn die Natur vorgesehen hat.

So bleiben deine Erdbeeren auch zuhause länger frisch

Kennst du das auch? Du freust dich auf frische Erdbeeren – und entdeckst beim Öffnen der Schale ein paar matschige Exemplare. Das kann passieren, da die Schweizer Erdbeeren im Gegensatz zu den Import-Beeren reif geerntet werden und deshalb besonders empfindlich gegenüber Druck sind.

Doch keine Sorge: Überreife oder gequetschte Beeren musst du nicht gleich entsorgen. Sortiere sie direkt nach dem Einkauf aus, wasche sie und geniesse sie sofort. Die restlichen Beeren lagerst du am besten in einem offenen Gefäss – kühl, trocken und ohne Deckel. So bleiben sie rund drei bis fünf Tage frisch.

Und wenn’s doch mal zu viele sind: Erdbeeren lassen sich problemlos einfrieren und sind so bis zu einem Jahr haltbar.